Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung Januar 2022 |
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Tagesordnungspunkt: | 6. Anträge |
Antragsteller*in: | Sophie Frerichs (KV Rendsburg-Eckernförde) |
Status: | Abgelehnt |
Beschlossen am: | 18.01.2022 |
Eingereicht: | 11.01.2022, 15:36 |
A1: Sofortige Umwandlung der Präsenzpflicht an Schulen in eine Bildungspflicht, sowie die Umsetzung des Konzeptes zur Sicherung des Schulbetriebs unter Pandemiebedingungen
Antragstext
Die Kreismitgliederversammlung des Kreisverbandes Rendsburg-Eckernförde bittet
die Landtagsfraktion sich für Folgendes einzusetzen:
1. die Präsenzpflicht an Schulen für Schüler*innen und Schüler auszusetzen und
diese durch eine Bildungspflicht zu ersetzen (wie es zum Beispiel in DK der Fall
ist), solange Kinder und Jugendliche nicht alle ein Impfangebot erhalten haben
sowie die Inzidenzen nicht bis mind. unter 50 gesunken sind. Um dies im Rahmen
eines durchdachten Konzeptes umzusetzen, bitten wir um die verbindliche
Umsetzung des Konzeptes zur Sicherstellung des Schulbetriebs unter
Pandemiebedingungen:
an allen Schulen (entsprechend den Größen der Schulen und Vorortbedingungen
angepasst) .
Zusätzlich bitten wir, die Landtagsfraktion sich für Folgendes einzusetzen:
2. den Sportunterricht in Präsenz in Innenräumen der Schulgebäude oder von der
Schule genutzen Gebäude bis auf Weiteres für Schüler*innen zu untersagen.
3. die Testung der Kinder in Präsenzunterricht nach und nach auf PCR-Pooltestung
umzustellen.
4. um einen Überblick über das aktuelle Infektionsgeschehen zu behalten, Eltern
zu verpflichten, deren Kinder ausschließlich am Distanzunterricht teilnehmen,
ihre Kinder mind. 1x pro Woche (alle 7 Tage) an einer anerkannten Teststation
oder bei einem Arzt testen zu lassen und den Nachweis digital an einer
festzulegenden Stelle erbringen zu müssen.
Begründung
Der Landtag hat in seiner gestrigen Sitzung die epidemische Notlage und somit weitere Verschärfungen zur Eindämmung der Pandemie beschlossen. Diese Maßnahmen sind unserer Ansicht nach jedoch in keinster Weise ausreichend, um die Ausbreitung des persistenten Viruses Sars-Cov 2 in der Omikron-Variante in Schulen einzudämmen. Vor allem nicht solange maskenfreies Frühstück, maskenfreier Sportunterricht, sowie maskenfreie Pausen ohne die adäquate Einhaltung von Abstandsregeln weiterhin in Schulen stattfinden.
Der momentane Inzidenzwert von Schüler*innen im Alter zwischen 5 und 14 Jahren liegt bei über 1000 (Stand 11.01.2022) und ist somit ein offizielles Infektionsangebot an alle Schüler*innen. Impfangebote sind über impfen-sh.de am heutigen Tage in keinem einzigen Impfzentrum in SH für U12 Kinder zu erhalten! Kinder haben seit Ende Dezember überhaupt erst offizielle (aber in unzureichender Menge) Angebote zur Impfung erhalten, die 2. Impfung erfolgt meist in einem Anstand von 5 Wochen, so dass diejenigen Kinder U12, die sich haben impfen lassen, nur die erste Dosis erhalten haben. Eltern, die die Möglichkeit haben im Homeoffice zu arbeiten und ihr Kind beim Distanzlernen zu Hause unterstützen können, empfinden es als sehr belastend ihre eigenen Kontakte zu reduzieren, während ihre eigenen Kinder, überwiegend ungeimpften Kinder, diesem gefährlichen Virus ausgesetzt werden. Andere Eltern schätzen das Präsenzlernen und/oder sind darauf angewiesen. Beiden, entgegenstehenden Interessen kann mit diesem Konzept ein adäquates Angebot gemacht werden, dass gleichzeitig die Eindämmung der Pandemie und den deutlich erhöhten Schutz der Kinder und Jugendlichen bedeuten würde. Und dies ohne eine große Mehrbelastung der Lehrerschaft zu produzieren. Ganz im Gegenteil, haben Lehrer*innen mit Vorerkrankungen die Möglichkeit mehr Eigenschutz zu erhalten.
Wie aktuelle Studien jedoch belegen, ist die einfache Impfung gegen die aktuell grassierende Omikron-Variante nicht ausreichend. Es ist wahr, dass Kinder meist einen weniger schweren Verlauf als Erwachsene haben, dennoch sind bis dato in Deutschland 47 Kinder (Quelle: RKI) an einer Covid Infektion gestorben. Zudem belegen aktuelle Forschungsergebnisse (Preprint der Universität Dresden), dass Kinder ein fast genauso hohes Risiko (30-40%) haben an Long Covid zu erkranken, wie Erwachsene (Studie mit 11950 Kinder und 145.184 Erwachsenen). Long Covid geht einher mit langfristigen Veränderungen an Gefäßen, Verlust an Gehirnmasse, Lunge, Nieren, etc) (Quelle: Long Covid Studie TU Dresden)
Weitere Risiken sind zum Beispiel: MISC, PIMS, die teilweise erst zu einem späteren Tod oder schwerer Erkrankung der Kinder führen, werden in den aktellen Covid Todesfällen als Folge gar nicht erfasst.
Uns droht allein bei einer Long Covid Gefahr von 30-40% eine unglaublich hohe Welle an Langzeiterkrankten Kindern (und ggf. Erwachsenen), die Familien vor sehr große Herausforderungen stellen werden. Es ist jetzt bereits klar, dass an Long Covid erkrankte Schüler*innen wahrscheinlich nie wieder den selben Zustand erreichen werden, wie vor der Infektion, da sich z.B. Gehirnmasse, abgestorbene Gefäße oder geschädigte Nieren schlecht wieder herstellen lassen.
Das Konzept berücksichtigt einerseits die Umsetzung der Empfehlungen des RKI und andererseits auch die Kinder, die einen vermehrtem Bedarf an Förderung und/oder Kinder aus Familien mit voller Berufstätigkeit, die keine Möglichkeit zum Homeoffice haben, und Kinder die psychosozial mehr Unterstützung benötigen. Daher beauftragen wir das oben genannte Konzept an allen Schulen umzusetzen.
Das Konzept wird bereits in 15 Schulen in NRW, Bayern, Rheinland-Pflanz und Bremen zunächst befristet bis zum 31.01.2022 angewendet. Beratung zur Umsetzung leisten die jeweiligen Verfasser*innen des Konzeptes.
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